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Urinsediment (Urin)

Untersuchungsmaterial: 10 ml Urin
Info:

Die mikroskopische Untersuchung dient zur Abklärung und Verlaufskontrolle von Erkrankungen der Niere und der harnableitenden Wege.

Das Sediment von gesunden Fleischfressern ist optisch weitgehend leer. Bei Pflanzenfressern finden sich je nach Zusammensetzung der Nahrung einige Calciumcarbonat-, Calciumoxalat- oder Calciumphosphatkristalle. In einigen Gesichtsfeldern können Zellen aus den harnableitenden Wegen (Übergangs-, Nieren- oder Tubulusepithelien), eventuell auch aus dem unteren Genitalbereich (Plattenepithelien) sowie gelegentlich ein Erythrozyt, ein Leukozyt, Kristalle, Schleimfäden oder amorphe (formlose) Salze gefunden werden. Epithelien, Schleimfäden, Salze, Pilze, Kristalle und Spermien sind meistens von geringer Bedeutung für die Diagnostik. Darüber hinausgehende Befunde, wie z.B. eine erhöhte Anzahl von Leukozyten, Zylindern, Bakterien oder Erythrozyten, sind pathologisch. Die meisten pathologischen Sedimentbestandteile sind unspezifisch und werden bei verschiedenen Krankheiten der Harnwege angetroffen.

Weitere Fachinformationen zu diesem Thema finden sie auch in unserer Broschüre Urinanalyse.

Beinhaltet folgende Untersuchungen: Bakterien (U) (Urin (U))
Leukozyten (U) (Urin (U))
Granulierte Zylinder (U) (Urin (U))
Hyaline Zylinder (U) (Urin (U))
Erythrozyten (U) (Urin (U))
Kristalle (U) (Urin (U))
Zell-Zylinder (U) (Urin (U))
Andere Bestandteile (U) (Urin (U))
Platten-Epithelien (U) (Urin (U))
Präanalytik/Hinweise:

Es sollte der erste Morgenurin zur Untersuchung eingereicht werden. Die Richtigkeit der Ergebnisse zur Identifizierung der Leukozyten, Erythrozyten, Bakterien und Zylinder kann nur garantiert werden, wenn die Untersuchung innerhalb von zwei Stunden nach der Uringewinnung durchgeführt wird. 

Methode: Mikroskopie
Ansatztage: Mo Di Mi Do Fr Sa So
Testdauer: 1 Tag
Indikation/Bedeutung:

Verdacht auf Erkrankungen der Nieren bzw. harnableitenden Wege

  • Pyelonephritis, Glomerulonephritis, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis
  • Urethritis, Zystitis, Prostatitis
  • Neoplasien 
  • Nephrolithiasis
  • Urolithiasis
  • Amyloidose, Diabetes mellitus
  • Parasitär (z.B. Capillaria plica)
  • Toxische Nierenschäden (z.B. Ethylenglykolvergiftung)
Interpretation:
Weiterführende Analysen:
  • Zytologische Untersuchung von Urin: Bei Verdacht auf ein malignes Geschehen (z.B. Übergangszellkarzinom). Die Präparate sollten aus Spontanurin oder, besser, aus mittels Saugbiopsie entnommenem Material angefertigt werden.
  • Bakteriologische Untersuchung inkl. Antibiogramm: Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion. Wir empfehlen die Einsendung von steril entnommenem Urin. Wird ein spezieller Stabilisator verwendet (Exactobac-Röhrchen) beachten sie bitte die erfoderliche Füllmenge von 10 ml. Routinemäßig werden Keimanzüchtung, Hemmstofftest und Keimzahlbestimmung durchgeführt.  
Labor: Berlin, Freiburg, Ingelheim

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Abrechnung GOÄ

Die Kosten werden für den i. d. R. genutzten 1,15-fachen GOÄ-Satz dargestellt. Wird die Unter­suchung nicht in Ihrem regionalen Labor durch­geführt, erfolgt die Analyse in dem Labor, das im Leistungs­ver­zeich­nis genannt ist. In diesem Fall gilt der dort für die Untersuchung angegebene Preis.