Untersuchungsmaterial: | 500 µl Serum |
Info: | Alternativmaterial: Heparinplasma, EDTA-Plasma Selen ist ein essentielles Spurenelement mit geringer therapeutischer Breite. Es ist Bestandteil der Glutathionperoxidase und beteiligt am Abbau intrazellulärer Peroxide, insbesondere in Leber, Muskulatur und Nieren. Die Konzentration von Selen in den Futterpflanzen hängt von dessen Gehalt im Boden ab, wobei Deutschland als Selen-Mangelgebiet gilt, weshalb eine Supplementierung beim Pferd und anderen Haustieren empfohlen wird. Wegen der wichtigen Funktion von Selen in Redoxsystemen ist eine Zellschädigung durch freie Radikale die weitreichende Folge eines Mangels. Beim neugeborenen Fohlen sind hier degenerative Muskeldystrophien beschrieben. Da die jeweilige Selenverbindung über die Bioverfügbarkeit entscheidet, sollte von der Selenkonzentration im Futter allein nicht automatisch auf einen Mangel oder eine Vergiftung geschlossen werden. Selen wird nicht bedarfsgerecht resorbiert, eine forcierte bzw. zu geringe Supplementierung führt somit zum Risiko der Über- oder Unterversorgung. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Selenintoxikationen bei Huftieren in Nordamerika als "Blind Staggers" oder "Alkali Disease" beschrieben. Es wird zwischen akuter und chronischer Selenvergiftung unterschieden. In Deutschland entstehen diese vornehmlich durch übermäßige Supplementation; bei Hunden sind Vergiftungen durch selenhaltige Shampoos beschrieben. Bei geringgradiger chronischer Selenvergiftung kann es zu Reproduktionsstörungen kommen, die vermutlich auf einen gleichzeitig bestehenden Kupfermangel zurückzuführen sind. |
Methode: | ICP-MS |
Dimension: | µg/l |
Alternative Dimension: | µmol/l (Faktor: 0.0127) Einheiten‑Rechner |
Ansatztage: | Mo Di Mi Do Fr Sa So |
Testdauer: | 3 Tage |
Indikation/Bedeutung: | Symptome bei Selenmangel:
Symptome einer akuten Vergiftung:
Symptome einer chronischen Vergiftung:
Pferde zeigen bei Vergiftung einen typischen knoblauchartigen Geruch von Schweiß und Ausatemluft. |
Labor: | Ingelheim (Eigenentwicklung) |
Hund | ||
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150 - 340 µg/l |
Katze | ||
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280 - 860 µg/l |
Pferd | ||
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70 - 200 µg/l | ||
Die angegebenen Referenzbereiche gelten für adulte Pferde. Fohlen weisen deutlich niedrigere Selenspiegel auf (50 - 90 µg/l). |
Rind | ||
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43 - 143 µg/l |
Schaf | ||
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7 - 43 µg/l |
Ziege | ||
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11 - 112 µg/l |
Schwein | ||
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155 - 261 µg/l |
Die Kosten werden für den i. d. R. genutzten 1,15-fachen GOÄ-Satz dargestellt. Wird die Untersuchung nicht in Ihrem regionalen Labor durchgeführt, erfolgt die Analyse in dem Labor, das im Leistungsverzeichnis genannt ist. In diesem Fall gilt der dort für die Untersuchung angegebene Preis.